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Klettersteige in den Dolomiten

Sie wollen hoch hinaus? Zahlreiche gesicherte Klettersteige bringen Sie auf die berühmtesten Gipfel der Dolomiten. Der atemberaubende Ausblick auf die bizarren Felsformationen der Dolomiten entlohnt für den teils mühsamen Aufstieg. Die Sextner Dolomiten befinden sich im Süden des Hochpustertales, am Nordrand der Dolomiten. Das Gebiet ist geprägt von mehreren voneinander erkennbar abgegrenzten und sehr unterschiedlichen Berggruppen.

Klettern und Wandern auf geschichtsträchtigen Pfaden

Die Dolomiten waren einst Schauplatz des Ersten Weltkrieges. Viele der heutigen Klettersteige, vor allem jene im Gebiet um Monte Piano, Paternkofel, Elfer und Rotwand befinden sich im ehemaligen Frontgebiet und sind aus Kriegsanstiegen entstanden.

Klettersteige in den Sextner Dolomiten

Die Sextner Dolomiten liegen im Süden des Hochpustertales, am Nordrand der Dolomiten. In diesem Gebiet sind mehrere voneinander erkennbar abgegrenzte, recht unterschiedliche Berggruppen zusammengefasst. Die meisten Klettersteige der Sextner Dolomiten sind in ihrem Ursprung Kriegswege. Sie befinden sich im einstigen Frontgebiet Monte Piano-Paternkofel-Elfer-Rotwand.

Toblinger Knoten, 2617 m

Der Toblinger Knoten beherrscht zusammen mit dem steilen, weiter im Westen aufragenden Felszahn des Schwabenalpenkopfs die nach Norden zum Innerfeldtal abgedachte Karstfläche des Zinnenplateaus.
Der untersetzte, zweigipfelige Felsturm über dem Sextener Stein, im Dreieck zwischen Gwengalpenjoch, Innichriedl und Toblinger Riedl, unweit der Drei-Zinne-Hütte gelegen, ist zwar neben den eindrucksvollen, höheren und berühmteren Gipfeln in seiner unmitttelbaren Nachbarschaft relativ klein und unbedeutend. Zwei gesicherte Anstiege an dieser vorzüglichen, rundherum freistehenden Aussichtskanzel schaffen jedoch genügend Anreiz zu deren Besteigung. Eimal der luftige Leiternansteig im norseitig-schattigen, etwa 100m hohen Kamin zwischen senkrechten Wänden, und der einfachere Feldkurat-Hosp-Klettersteig als Abstieg über die leichten Felsstufen der Nordostflanke ergeben eine kurze, sehr anregende Überschreitung.

Ausgangspunkt: Parkplatz beim Rifugio Auronzo (2320 m)
Der Zustieg erfolgt auf dem viel begangenen Fahrweg zum Paternsattel (2454 m) und weiter auf einem breiten Steig quer durch das westseitige Paternkofelkar zur Drei-Zinnen-Hütte (2405 m). Nördlich der Hütte führt ein Steig am Ostabhang des Sextener Steins entlang und biegt schließlich links hinauf über den Trennsattel. An der Südwestseite entlang und rechts herum gelangt man zum Einstieg des Klettersteiges am Geröllhang, am Fuß der Nordwand (2510 m).

Verlauf des Klettersteiges: Über leichte Felsstufen einer Verschneidung geht es zu einer Schutterrasse. Dort beginnen die Leitern. Entlang einer längeren, nicht unterbrochenen Serie von gut befestigten Eisenleitern (neben den teils noch hängenden, verfallenen Holzleitern aus dem Ersten Weltkrieg) geht es durch einen Kamin und dann weiter über den zusätzlich mit Sicherungsdrahtseilen versehenen Anstieg zum Trennspalt zwischen den Gipfeln. Nach einer kurzen Querung nach links führt der Steig über die restlichen Leitern zum nicht sehr geräumigen Gipfelgrat (2617 m)

Abstieg: An der Nordostflanke geht es über gut gestufte Felsen auf dem mäßig schwierigen, gut gesicherten und mit rotem Dreieck markierten,  teils aber luftigen Feldkurat-Hosp-Klettersteig zum Geröllkamm, der im Innichriedl-Sattel ausläuft. Dort führt der Weg rechts weiter, südostwärts, auf einem gutem Steig zum Bereich der Drei-Zinnen-Hütte am Toblinger-Riedl-Sattel (2405 m). Auf dem schon beim Zustieg begangenen Weg über den Paternsattel (2454 m) gelangt man zurück zum Parkplatz beim Rifugio Auronzo (2320 m).

Anforderungen: Anstieg: 390 Hm; Abstieg: 390 Hm
Gehzeit: ca. 4,5 Std.

Alpini-Steig

Die „Strada degli Alpini“, ein italienischer Kriegsweg, verläuft auf Bändern vom Inneren Loch nördlich unter dem Giralba Joch, anfangs an senkrechten Wänden entlang, dann um das Elfermassiv nordseitig herum bis zur Sentinella-Scharte. Der Klettersteig-Höhenweg gilt an der Westseite als unschwierig. An der schattigeren, rauen Nordostflanke des Elfers hängt die Begehbarkeit vom Zustand der noch vorhandenen Lawinenreste ab. Bei abweisenden Verhältnissen kann über die Elferscharte abgestiegen werden.

Ausgangspunkt: Carducci Hütte (2297 m)
Ab der Carducci-Hütte (2297 m) geht es am Südabhang auf breitem Fußweg in Kehren zum Giralba-Joch (2431 m). Nordseitig knapp unterhalb von diesem zweigt der Weg rechts ab und führt im flachen Gelände des Hochleist zum Steig mit der Markierung 101 (viel begangener Zustieg ab Zsigmondy-Comici-Hütte). Über schroffe Felsbuckel absteigend (Abzweigung des Anstieges zur Hochbrunner Schneid) geht es zum Kar unter dem Felskessel im Inneren Loch (Wand mit Wasserfall) und zum Ansatz des Bandes „Cengia della Salvezza“ am Beginn des Alpini-Steiges (2380 m). Gehzeit bis hierher ca. 1 Stunde.

Verlauf des Klettersteiges: Auf dem schmalen, luftigen Band, welches mit Drahtseilen gesichert ist, geht es an senkrechter Wand um den Mitria-Turm herum. Anschließend führt der Steig unter einem Felsdach quer durch den tiefen, besonders eindrucksvollen, dunklen Kamin (an senkrechter Wand ausgehauener Gang). Nach Querung der Eisfüllung im innersten Grund (ausgehackte Stufen) geht es auf gesicherten Schichtbändern zum Äußeren Loch (eindrucksvoller Felskessel). Die meist gut gespurte Querung des Firnfeldes im Schluchtgrund führt zur Wand gegenüber. Man folgt dem Band um die Kante des Elferturms herum zur großen Schuttabdachung an der Westseite des Elfers. In Kehren zwischen Felsblöcken, dann nordwärts im Kar ansteigend, erricht man die breite Terrasse oberhalb der Elferscharte am nördlichen Grataufschwung des Elfers (2620 m). Der mit neuen Drahtseilen (1992) gesicherte Steig verläuft auf markanten Schichtbändern und kurzen Holzstegen unter der teils überhängend abbrechenden Nordostwand des langgestreckten Elfer-Gipfelgrates entlang (im Frühsommer an der Oberkante der steil abfallenden Lawinenkeile). Nach Abstieg an einer Schrofenrampe gelangt man zum großen, bis zum Grat hinauf eiserfüllten Couloir Coutandin. Die Drahtseile führen an der Schluchtmündung über steile, luftige Klammerleitern hinauf und weiter im steilen Fels auf ausgesetzten Bändern entlang. Abschließend erreicht man, am Schrofenhang auf neu trassiertem Steig in Kehren rechts ansteigend (Markierung), dann kurz abwärts, die Sentinellascharte (2717m).

Abstieg: Auf einem recht rutschigem Steig geht es in Kehren über das anfangs sehr steile Karde Vallon Popera (Vorsicht im Frühsommer am Firnhang!), dann am langen Moränengrat zum Grasgelände und am romantisch gelegenen Laghetto di Popera vorbei zum Rifugio Berti (1950 m). Auf dem Anstiegsweg zum Rifugio Lunelli (1568 m)

Anforderungen: Anstieg: 490 Hm; Abstieg: 1200 Hm
Gehzeit: ca. 5 Std.

Klettersteig BonacossaKlettersteig Paternkofel mit Blick auf die Drei ZinnenKlettersteig zum Gipfelkreuz der RotwandspitzPisciadu Klettersteig in den Dolomiten

Der Faneskamm

Der lange, im Osten zum Travenanzes-Tal steil abfallende Bergzug, der vom Monte Vallon Bianco im Nordosten über Furcia Rossa, Monte Castello, Monte Cavallo und Fanesspitzen südwärts bis zum Großen Lagazuoi zusammenhängt, kann nach den höchsten Gipfeln im Kamm geographisch als Faneskamm bezeichnet werden.
Besondere Bedeutung hatte der Faneskamm im Ersten Weltkrieg als Frontverlauf. Die heute teils wieder hergestellten Weganlagen aus jener Zeit, der nicht so bekannte Friedensweg im nördlichen Teil und besonders der leichter zugängliche Tomaselli-Klettersteig an der Südlichen Fanesspitze bringen einigen Gipfeln des Bergzuges viele Besucher.

Südliche Fanesspitze, 2980 m
Der schlanke, den Kamm des Großen Lagazuoi überragende Turm der Südlichen Fanesspitze ist, von Süden gesehen, eine der schönsten Berggestalten dieser Dolomitengruppe. Der neben dem Fanesturm als Kletterberg bekannte, bis nahe der Dreitausend-Meter-Grenze aufragende Gipfel ist durch die Anlage der Via Ferrata Tomaselli zu einem vielbesuchten Ziel der Klettersteigfreunde geworden. Die leichte Zugänglichkeit von der Seilbahn am Kleinen Lagazuoi oder vom Falzarego-Pass verursacht mitunter auch einen größeren Andrang auf diesem sehr steilen, teils auf Kriegswegen angelegten Klettersteig.

Tomaselli Klettersteig

An der westseitigen Felsterrasse, beim Standort des Bivacco Della Chiesa beginnend, führt die Route steil und ausgesetzt an der nahezu senkrechten, vormittags schattigen Wand hinauf. Die Schlüsselstelle über dem Einstieg erfordert Armkraft und entschlossenes Handeln. Auch oberhalb der Geröllterrasse im mittleren Wandteil ist der Verlauf ausgesetzt und anstrengend. Auch der gesicherte Abstieg an der nordostseitigen Abdachung und über di Steilstufe zur Forcella Fanes ist Teil der Anlage.

Charakteristik: Diese Ferrata gilt als eine der schwierigsten und steilsten der Dolomiten; sie ist nur mit fixen Drahtseilen gesichert. Sie wird als Überschreitung der Südlichen Fanesspitze begangen, mit dem Anstieg an der Westwand und Südkante und Abstieg an der Nordost- und Ostflanke.
Die Route sollte nur von erfahrenen, konditionsstarken Klettersteigfreunden bei sicherem Schönwetter begangen werden.

Ausgangspunkt: Lagazuoi-Seilbahn-Bergstation (2752 m)

Anfahrt: Zum Falzarego Pass (2117 m, Parkplatz an der Seilbahn Talstation). Anschießend mit der Lagazuoi-Seilbahn zum Rifugio Lagazuoi.

Zugang: Vom Rifugio Lagazuoi (2752 m) auf der Skipiste nach Norden absteigend, gelangt man zur Forcella Lagazuoi und nordwärts weiter zur Forcella Travenanzes (2507m). Der Markierung 20B folgend am Hang unter den Felsen des Großen Lagazuoi leicht an- und absteigend nach Norden. Nach einem Schuttsattel zweigt man links ab, um über die Forcella Grande (2665m, Stollendurchgang) zur Westseite des Kammes zu gelangen. Kurz unterhalb steht das Bivacco Della Chiesa. Man quert rechts zum nahen Einstieg (2660m)

Verlauf: Gut gespannte Drahtseile führen an der vormittags schattigen Wand hinauf und unter einem Überhang in luftiger Querung am bauchig-trittarmen Fels links entlang. Weiter führt der Steig über den unteren Teil der Wand in ständig ausgesetztem, steilem Anstieg und erreicht den mäßig steilen, teils schuttbedeckten Hang auf halber Wandhöhe.
Die Steigspur verläuft links hinauf zu einer Verzweigung (ein Drahtseil führt links zum Hohen Band der Westwand.) Die Route führt rechts hinauf über steile Platten zu einer Kanzel nahe der Kante, an steiler Wand zu einer senkrechten Verschneidung und anstrengend zu einer kleinen Scharte. Über steile, rauhe Platten links der Südkante erreicht man den Gipfelgrat der Südlichen Fanesspitze (2980 m).

Abstieg: Drahtseile führen vom Gipfel nordostwärts über die gut gestufte, rauhe, plattige Abdachung zum Wandabbruch,. Über schmale Bänder und senkrechte, teils überhängende Absätze steigt man über die Ostwand zur Selletta di Fanes ab (2380 m)
In der südseitigen Steilrinne abrutschend, erreicht man den Steig (Markierung 20b) im Kar am Wandfuß und folgt diesem nach Süden, zurück zur Forcella Travenanzes. Der Steig Mark. 401 führt südseitig hinab zur Skipiste und dort entlang zum Falzarego-Pass (2117m).

Anforderungen: Anstieg: 470 Hm, Abstieg: 860 Hm
Gehzeit: 5 Std.

Die Tofana Gruppe

Die massige Tofana-Gruppe mit Ihren Dreitausender-Gipfeln Tofana di Roces, Tofana di Mezzo und Tofana di Dentro, bildet auf breiter Front die westliche Umrahmung des Talbeckens von Cortina d’ Ampezzo.
So wie im übrigen Frontgebiet des Ersten Weltkrieges sind auch in der Tofana-Gruppe die heute vorhandenen Klettersteige großteils aus Kriegsanstiegen entstanden.

Punta Anna, 2731 m – Doss de Tofana, 2840 m

Die Punta Anna wird vom südlichsten Ausläufer der Tofana di Mezzo gebildet. Der mit steiler Südkante und ebener Gratschulter von den Pomedes-Türmen abstehende, niedrigere Kammgipfel hat eine untergeordnete Bedeutung. Er ist aber durch die Anlage eines interessanten Klettersteiges nun zu Rang und Namen gekommen.
Als Doss de Tofana wird kein Gipfel, sondern der bei den Pomedes-Türmen nach Osten vorspringende, südseitig in Wänden abrechende Felsrücken bezeichnet. Er begrenzt das nach Norden abfallende Hochkar Ra Valles am Fuß der Tofana di Mezzo. Im unteren Bereich des Doss de Tofanfa, unweit der Forcella Ra Valles, steht die zweite Mitttelstation der Tofana-Seilbahn. Das Hochkar ist mit der Station „Ra Valles“ und einigen Liftanlagen für den Wintersport erschlossen worden.

Via Ferrata Giuseppe Olivieri

Dieser luftige Klettersteig verläuft, nahe am hoch gelegenen Rifugio Pomedes beginnend, zu einer Scharte und an der schmalen Kante, nur mit straff gespanntem Drahtseil gesichert, teils sehr steil und ausgesetzt nach oben. An einigen Stellen in der ebenso steilen Westflanke auf Bändern ausweichend, führt die Route in anregendem Anstieg mit herrlichem, weitem Panorama zum Gipfelkamm.
Die weniger eindrucksvolle Trasse des gesicherten Sentiero Olivieri bildet den Rückweg vom Doss de Tofana zum Bereich der Schutzhütten Rifugio Pomedes und Rifugio Duca d’ Aosta.

Ausgangspunkt: Rifugio Duca d’ Aosta (2098m)   

Anforderung: Anstieg: 740 Hm, Abstieg: 740 Hm
Gehzeit: ca. 4 Std.

Anfahrt: Von der Falzarego-Paßstraße oberhalb von Pocol abzweigend (Hinweise) auf schmaler, anfangs asphaltierter Waldstraße, dann auf rauer Schotterstraße. An der Verzweigung rechts weiter bis zum Rifugio Duca d’ Aosta (2098 m). Anschließend mit dem Sessellift zum Rifugio Pomedes (2303m).

Zugang: Ein rot markierter Steig (Hinweise bei der Hütte) führt im Kar ansteigend nach Westen. An einer Lift-Bergstation und einem ebenen Platz vorbei, in Kehren zur Rinne am Wandfuß und im steilen Schotter zum Einstieg (2450 m)

Verlauf: Eine Kette und Drahtseile führen an der Ostflanke der Punta Anna steil nach oben und auf schrägem Band links zu einer Kanzel. Am steilen, gut gesicherten Fels erreicht man eine kleine Scharte an der Gratkante (2530 m).
Das in kurzen Strecken abgesetzte Drahtseil führt nun über die wechselnd steile Kante. Nach sehr exponierten Passagen folgt eine Querung an der Südwestwand; man steigt wieder zurück an die Kante zu einer Kanzel (2690 m). Nach weiterer, absteigender Querung nach links erreicht man den nicht gesicherten Schrofenhang. Nach einigen gesicherten Felsköpfen verflacht sich der Kamm zum Gipel der Punta Anna (2731 m, ca. 1 Std, ebene Gratschulter, Steinmännchen)

Fortsetzung zum Doss de Tofana: Am Kamm entlang, teils am Westhang der Gratzacken auf Steig ausweichend, nach Norden zum Aufschwung unter dem gelben, überhängenden Dritten Pomedesturm (links, Hinweis, Abzweigung zum Rifugio Cantore). Rechts über gut gestufte Felsen zu einer Scharte (2780 m).
Die Sicherungen führen an der Südostflanke über steile Platten, dann in einer Verschneidung rechts hinauf zu einem schmalen Band und in ebener Querung zu einem breiteren Band (ohne Drahtseil)
Auf diesem Band nach Nordosten, entlang und an der Kante links aufwärts zum Schuttrücken des Doss de Tofana (2840 m, ca. ¼ Std, Hinweise nach unten und oben). Ab hier kann der Anstieg über die Ferrata Gianni Aglio zur Tofana di Mezzo fortgesetzt werden.

Abstieg auf dem Sentiero Giuseppe Olivieri: An der Geröllabdachung nach Nordosten absteigend, folgt man dem markierten Steig in Richtung Mittelstation Ra Valles bis zur Abzweigung des gesicherten Sentiero Olivieri (2600m, Hinweise, links, etwas tiefer im Kar eine Lift-Bergstation).
Rechts, südostwärts, im Felsgelände in gesicherter Querung einer Rinne du über eine Scharte, dann an der Ostflanke abwärts zu einem Vorsprung über eine Leiter zum Südosthang. Auf Steig in Kehren zur nächsten Steilstufe. In luftigem Abstieg (Drahtseil und lange Leiter) zum Grashang und auf Steig nach Süden. Im Ab- und Anstieg durch eine Schlucht (2410 m), auf Steig entlang zur nächsten Schlucht, dann abwärts, unter Überhängen in gesicherter Rinne zum Geröllhang am Wandfuß (2340 m).
Aus Steig südwärts hinab und links, unterhalb der Liftstation beim Rifugio Pomedes über die Skipiste zum Rifugio Duca d’ Aosta (2098 m, 1 ¾ Std).

Die Cristallo-Gruppe

Das eindrucksvolle Panorama von Cortina d’ Ampezzo wird im Nordosten von der über den Wänden des Pomagagnon-Kammes hoch aufragenden, zerklüfteten Südwestflanke der Cristallo-Gruppe geprägt. Diese imposante Berggruppe mit Dreitausender-Gipfeln ist ein allseits abweisendes, wenig erschlossenes Felsmassiv.
Die auf ehemaligen Kriegswegen angelegten Klettersteige Ferrata Marino Bianchi und Sentiero Attrezzato Ivano Dibona führen vom hoch gelegenen Ausgangspunkt an der Forecella Staunies zu den Gipfeln Cristallo di Mezzo und Cristallino d’ Ampezzo.

Cristallo di Mezzo, 3154 m

Besonders von Norden, aber auch von Süden gesehen, erscheint der Mittelgipfel (Cristallo di Mezzo) als westlich am Hauptmassiv anschließendes, etwas niedrigeres Zwillingsmassiv.
Der Hauptgipfel der Gruppe, der Monte Cristallo, ist nach langem, mühevollem Zugang auf relativ leichter, kurzer Kletterroute zu erreichen. 
Die alpinistischen Ansprüche dieses imposanten Gipfels bescheren dem Besucher eine ungestörte Gipfelrast.

Via Ferrata Marino Bianchi

Via ferrata Marino Bianchi Die auf ehemaligen Kriegswegen angelegte, mit Drahtseilen und einigen Leitern gesicherte Ferrata Marino Bianchi führt über den Nordwestgrat mit relativ geringem Höhenunterschied zum Gipfel. Nach Auffahrt mit den Anlagen zum Ausgangspunkt an der hoch gelegenen Forcella Staunies kann die verhältnismäßig kurze Begehung dieses nicht sonderlich schwierigen Klettersteiges mit dem folgenden Anstieg zum Cristallino d’ Ampezzo verbunden werden.

Schwierigkeiten/Gefahren: Der Verlauf des gut gesicherten Klettersteiges ist, abgesehen von einer anstrengenden Passage, nicht übermäßig schwierig, aber durchwegs ausgesetzt. Im Frühsommer ist, der Höhe sowie der teils nordseitigen Lage entsprechend, noch viel Firn vorhanden.

Ausgangspunkt: Staunies-Gondellift-Bergstation (2919 m)

Anfahrt: Von Cortina d’ Ampezzo auf der Straße zum Passo Tre Croci bis zum Gasthof Capanna Rio Gere, Talstaion des Sessellifts Son Forca (1698 m). Anschließend mit dem Sessellift zum Rifugio Son Forca (2215m) und mit dem Gondellift zur Forcella Staunies (2919 m)

Verlauf: Der an der Hüttenterrasse beginnende Klettersteig führt anfangs links am Felshang und an den Gratzacken entlang, dann rechts absteigend in die enge Scharte zwischen zwei steil abfallenden Schluchten an der Südseite des unauffälligen Nordgipfels (bis hierher kein Höhengewinn).
Nun in steilem Anstieg zur ersten Leiter an luftiger Kante und rechts, in der Südwestflanke, auf Bändern zu einer Schutterrasse. Nach der zweiten Steilstufe mit Leiter quert man im flacheren Gelände nach links – ein etwas abdrängender Spalt, die Schlüsselstelle, muss mit Geschick erklettert werden. Nach einer flacheren Gratstrecke links, leicht abwärts, durch einen weiten Schuttsattel, über den letzten Steilaufschwung und zum Gipfelgrat des Cristallo di Mezzo (3154 m) 1,45 Std., Aussichtskanzel nach Süden vorspringend).

Abstieg: Auf dem Anstiegsweg zum Rifugio Lorenzi (2963 m) 1,5 Std)

Anforderung: Anstieg: 240 Hm, Abstieg: 240 Hm
Gehzeit: 3,30 Std.